Angelsberg
Der Holunderhof im oberen Rottal
und wie es dazu kam

Angelsberg
Unser Holunderhof liegt auf einer Anhöhe nordwestlich von Neumarkt Sankt Veit, malerisch eingebettet zwischen Feldern, Wiesen und kleinen Wälder. Bei Föhn sehen wir im Süden die 100 Kilometer entfernt liegenden Berge. Den Watzmann, den Hochkalter links, die Kampenwand weiter rechts.
Es ist der Hof unserer Kindheit. 2010 haben wir ihn von unserer Mutter geerbt. Wir, das sind Cäcilia und Norbert Haberger. Große Schwester, kleiner Bruder. Diplompsychologin, Fernsehjournalist.
2012 haben wir mit der Pflanzung der ersten Holundersträucher begonnen. 2013 kamen weitere Felder dazu. Seit Herbst 2014 ist unsere Plantage mit 4,33 Hektar komplett und biozertifiziert. Seit 2015 bevölkern auch Bienen den Hof. Um ihnen Nahrung zu bieten, haben wir eine 200 Meter lange Hecke gepflanzt, mit Bäumen und Sträuchern, deren Blüten die Insekten besonders gerne anfliegen: Kornellkirsche, Schlehdorn, Haselnuss, Hainbuche, Sanddorn, Feldahorn, Hainbuche, Weide. 2017 kommt eine weitere 200 Meter lange Hecke hinzu, sowie zwei kleine Weiher als Biotope und etwa 500 Meter Blühstreifen mit heimischen Blumen und Gräsern. Zwischen den Holundersträuchern haben wir immer wieder Bäume alter Obstbaumsorten eingesetzt, wie den Dülmener Rosenapfel, den Bitterfelder Sämling, die Hedelfinger Kirsche und viele mehr.
Angelsberg wird zu einem besonderen, naturnahen Ort und zum Holunderhof. Kaum eine Pflanze hat so einen Mythos. Schon immer lag etwas Magisches in diesem Strauch. Früher gabs auf jedem Bauernhof mindestens einen Hollerbusch. Meistens flog er von selbst an. Ihn abzuschneiden oder auszureißen, traute sich niemand. Es konnte Unglück bringen. In der germanischen Mythologie wohnte die fürs Wetter zuständige Göttin Holda in einem Hollerbusch. Frau Holle, die es im Märchen schneien lässt, ist wahrscheinlich nur eine Abwandlung von Holda. Vielleicht sind die Federn, die sie laut Gebrüder Grimm aus den Betten schüttelt eigentlich Holunderblüten.
